Rennöfen
Rennöfen (abgeleitet vom Rinnen der Schlacke aus dem
Ofen) dienten im Mittelalter zur Eisengewinnung. In den aus Lehm
gebauten Öfen wurde mit Hilfe von Holzkohle eine solche Hitze
erzeugt, die das Gestein um das Eisenerz zum schmelzen brachte.
Dieses floss aus den Öfen heraus und ist heute noch in den
Wäldern als Schlacke zu finden. Das Roheisen blieb in den Öfen
zurück und konnte zu Eisen weiterverarbeitet werden.
Archäologische Ausgrabungen im Bereich Obersteinebach
in den Jahren 1999 bis 2001 erbrachten umfangreiche Erkenntnisse
über die Bauweise solcher Rennöfen aus der Zeit um das
Jahr 1000 n. Chr. Handwerkliche Beschreibungen sind bis heute nicht
mehr überliefert worden.
Durch mehrere Versuchsreihen wurde ein Teil der mittelalterlichen
Technik rekonstruiert.
In mehreren Workshops für Schulklassen werden in der
Woche vom 05.09.2005 bis 09.09.2005 mehrere Öfen nachgebaut
werden. Am Samstag den 10.09.2005 werden dann Schmelzversuche in
den gebauten Rennöfen durchgeführt, bei denen Roheisen
gewonnen werden soll.
Besucher werden an diesem Tag in verschiedenen Vorträgen
über die Ausgrabungsarbeiten, die Köhlerei und die Geschichte
des Westerwaldes im Mittelalter informiert.
Zudem werden kleine Führungen zum Thema der Eisenverhüttung
im Mittelalter angeboten.